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02008 Abschätzung der Strahlenexposition in der Röntgendiagnostik Teil 3: Mammografie

In der Röntgendiagnostik wird gefordert, dass bei jeder Anwendung von Röntgenstrahlung am Menschen die Strahlenexposition des Patienten, soweit sie erfasst worden ist, oder die zu deren Ermittlung erforderlichen Daten und Angaben aufzuzeichnen sind. Die Strahlenexposition kann z. B. durch verschiedene Dosisgrößen wie Dosisflächenprodukt, Einfalldosis, Organdosis und effektive Dosis beschrieben werden. In diesem dritten Beitrag wird auf die Dosisgrößen in der Mammografie eigegangen. Die Vorgehensweise deren Bestimmung wird auch ansatzweise beschrieben.
von:

1 Einleitung

Die Mammografie ist eine spezielle Art der Röntgenuntersuchung, die sich mit der weiblichen, gegebenenfalls aber auch der männlichen Brust beschäftigt. Die Zahl der Mammografie-Untersuchungen ist stark angestiegen, vor allem wegen der umfangreichen Mammografie-Screening Programme, die in Deutschland laufen. Wie bei jeder anderen Röntgenuntersuchung wird auch hier eine Berechnung und Anzeige der zusätzlichen Dosisbelastung (für eine entsprechende Risikoabschätzung) für den Patienten vom Gesetzgeber gefordert. Die Brust besteht hauptsächlich aus zwei Gewebearten: Fett und Parenchym. Da das Parenchymgewebe deutlich strahlensensitiver ist als Fettgewebe, wird als Maß für das Risiko die mittleren Parenchymdosis gewählt [1]. Diese Größe ist nicht direkt zugänglich und kann entweder aus der Einfallkerma oder aus der Oberflächendosis durch Anwendung von verschiedenen Konversions- und Korrekturfaktoren berechnet werden [2] [3] [4].

2 Röntgengeräte und Aufnahmetechniken

Die Mammografie stellt ein besonderer Teil in der Röntgendiagnostik dar. Im Vergleich zum konventionellen Röntgen und zur Computertomografie, die in dieser Referatereihe schon vorgestellt wurden, haben die zu untersuchenden Objekte hier nur eine durchschnittliche Dicke von 4-5 cm. Das stellt andere Anforderungen an die Röntgengeräte und die Aufnahmetechnik. In der Mammografie werden Röntgenröhren mit Molybdän/Molybdän, Rhodium/Rhodium, Rhodium/Molybdän, Wolfram/Rhodium, Wolfram/Silber und andere Anoden-Filter-Kombinationen benutzt. Durch die Wahl des Anoden- und des Filtermaterials erzielt man besondere Energiespektren (s. Abb. 1), bei denen die Breite des Spektrums kleiner als bei den sonstigen Anwendungsgebieten in der Röntgendiagnostik ist.
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