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01550 Optimierung der Strahlenexpositionen von Patienten und Personal

In der Röntgen- und Strahlenschutzverordnung wird gefordert, die Strahlenexposition von Mensch und Umwelt so niedrig wie möglich zu halten. Daher ist es vorgesehen, die Strahlenexpositionen so niedrig wie möglich zu halten, entsprechend dem Alara-Prinzip (As Low As Reasonably Achievable). Im folgenden Beitrag wird darauf eingegangen, an welchen Stellen eine Optimierung sinnvoll erscheint und in welchem Umfang die- se nach den neuen EU-Richtlinien durch den Medizinphysik-Experten gefordert wird.
von:

1 Einleitung

Der Schutz von Personen vor ionisierender Strahlung ist ein wichtiges Ziel und wird im Atomgesetz, in der Strahlenschutz- und der Röntgenverordnung geregelt. Dabei wird gefordert, Grenzwerte einzuhalten und eine möglichst geringe Strahlenexposition von Bevölkerung, Patienten und Personal zu erreichen. Aus- genommen davon sind natürlich Anwendungen im Rahmen von Strahlentherapien, bei denen der Tumor bewusst hohe Dosen erhalten soll, bei gleichzeitig möglichst geringer Exposition des umgebenden Gewebes.
Im jährlich erscheinenden Bericht „Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung” [1] des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) werden die Strahlenexpositionen des Berichtsjahres 2013 angegeben. Für die natürliche Strahlenexposition lag die mittlere Strahlenexposition in Deutschland bei ca. 2,1 mSv, für die zivilisatorische Strahlenexposition bei 1,9 mSv (s. Tab. 1 und Tab. 2). Betrachtet man die einzelnen hier angegebenen Strahlenexpositionen, erkennt man, dass im Sinne einer mittleren Reduktion der Strahlenexposition der Bevölkerung vorrangig die medizinische Strahlenexposition aus der Röntgendiagnostik mit 1,8 mSv pro Jahr und Person das höchste Optimierungspotenzial anbietet. Eine weitere Optimierungsmöglichkeit besteht bei der Exposition, die durch die Inhalation von Radon und seiner kurzlebigen Zerfallsprodukte zurückzuführen ist. Hier beträgt die jährliche effektive Dosis im Mittel 1,1 mSv, davon 0,9 mSv durch Aufenthalt in Gebäuden [1]. Durch geeignete Maßnahmen an Gebäuden, ist auch hier eine Reduktion der Strahlenexposition der Bevölkerung möglich.
Tabelle 1: Natürliche Strahlenexposition im Jahr 2013 nach Angaben des BMUB [1].
Natürliche Strahlenexposition
Effektive Dosis
Direkte terrestrische Strahlung
0,4 mSv
Direkte kosmische Strahlung
0,3 mSv
Nahrung
0,3 mSv
Radons und seine Zerfallsprodukte
1,1 mSv
Gesamt
2,1 mSv
Tabelle 2: Zivilisatorische Strahlenexposition im Jahr 2013 nach Angaben des BMUB [1].
Zivilisatorische Strahlenexposition
Effektive Dosis
Röntgendiagnostik
1,8 mSv
Nuklearmedizin
0,1 mSv
Kerntechnische Anlagen
< 0,01 mSv
Forschung,Technik, Haushalt
< 0,01 mSv
Tschernobyl
< 0,011 mSv
Atombombenfallout
< 0,01 mSv
Gesamt
1,9 mSv
Neben dem Ziel, die mittlere Strahlenexposition der Bevölkerung zu optimieren, ist auch ist ein weiteres, eine Strahlenexposition, die deterministische Strahlenschäden hervorrufen könnte, zu vermeiden, z. B. bei radiologischen oder kardiologischen Interventionen.

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