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01111 Nationale und internationale Normung in der Radiologie

Normung beeinflusst unser heutiges Leben in einem nie gekannten Ausmaß und sorgt für Sicherheit und Komfort. Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) erarbeitet viele Standards, die uns in allen Lebensbereichen begegnen. Infolge von Globalisierung und Prozessoptimierungen wird die Normung allerdings immer komplexer und unübersichtlicher. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Aufbau des DIN-Normausschusses Radiologie (NAR) und seinem Zusammenspiel mit nationalen und internationalen Normungsorganisationen. Im Folgenden werden die beteiligten Organisationen genauer betrachtet. Es wird die grundsätzliche Entstehung einer Norm erläutert und ein kurzes Fazit gezogen. Ziel ist es, einen kleinen Überblick über das große Feld der Normung zu liefern und die Nomenklatur im richtigen Kontext kennenzulernen.
von:

1 Die Institutionen

In Zeiten der industriellen Revolution wurde der Normungsbedarf aufgrund des verstärkten Einsatzes von Maschinen immer größer. Zu Beginn stand der elektrotechnische Bereich im Fokus, wo Mitte des 18. Jahrhunderts die ersten Normungsbestrebungen starteten. Ziel war es, die Kosteneffizienz, die Austauschbarkeit von Maschinenkomponenten und die Massenproduktion zu verbessern [1]. Folglich wurde im Jahr 1893 der erste Standard „Vorschriften für das Errichten elektrischer Niederspannungsanlagen” durch ein technisches Komitee des VDE entwickelt (Die Begriffe „Standard" und „Norm" werden synonym verwendet.). Der hohe Bedarf an Standardisierung führte in Großbritannien 1901 zum ersten nationalen Normungsinstitut „Engineering Standards Committee”. Nach diesem Startschuss gründeten sich bis in die 20er-Jahre weitere nationale Normungsinstitute, und es wurden internationale Normungsorganisationen ins Leben gerufen [1].
Heute gibt es mehrere relevante Standardisierungsorganisationen, die beschrieben werden.

1.1 International Electrotechnical Commission (IEC)

Ende des 19. Jahrhunderts machte sich ein Fehlen von Regeln und Standards bei elektrischen Bauteilen bemerkbar. Man hatte sich zwar international auf elektrische Messeinheiten geeinigt, ansonsten konnten die Hersteller diese in ihren Produkten jedoch frei umsetzen. Aufgrund der industriellen Revolution war es nun möglich, im großen Stil Glühlampen, Stecker und Kabel zu produzieren. Für die Endmontage war jedoch immer noch ein Fachmann nötig, da sich die Geräte häufig nicht kombinieren ließen. Um diesen hohen Aufwand für den Verbraucher zu minimieren und die elektrische Sicherheit zu erhöhen, verständigten sich nationale Verbände auf gemeinsame Regelungen. Diese hatten zur Folge, dass man sich besser gegen internationale Kontrahenten durchsetzen, Garantien für die eigenen Produkte geben und die Kosten für Verbraucher senken konnte [2].

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